Mit Sicherheit sicher - durch Fit Testing von Atemschutzmasken

Mit Sicherheit sicher - durch Fit Testing von Atemschutzmasken

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Menschen, die sich mit Hilfe von Atemschutz vor gefährlichen Stoffen wie Gasen, Dämpfen oder Stäuben schützen, fühlen sich unter ihrer Atemschutzmaske sicher. Damit dies gewährleistet ist, spielt zum einen die richtige Auswahl des Atemschutzes eine entscheidende Rolle. Zum anderen ist die richtige Größe der Maske und die Passform des Atemschutzes entscheidend. Passender Atemschutz ist essentiell, damit keine Leckagen und damit Risiken entstehen. Wie groß die Gefahr durch eine Leckage ist, unterschätzen dabei viele der Anwender.

Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt, welchen Einfluss bereits ein einzelnes Barthaar auf den Dichtsitz des Atemschutzes haben kann:

Das Barthaar eines Mannes hat in etwa einen Durchmesser von 0,9 - 0,23 Millimeter oder anders ausgedrückt 900 - 2.300 Mikrometer, während sich die Durchmesser von Viren, Bakterien, Dämpfen und Stäuben im Bereich zwischen 0,001 - 100 Mikrometer bewegen. Moleküle von Gasen sind noch um ein Vielfaches kleiner. Es passt also selbst der größte Staubpartikel neun Mal durch die Leckage, die durch ein einzelnes Barthaar entstehen kann. Das ist ungefähr so, als würde man einen Fußball durch ein Garagentor schießen.

Der Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherer (DGUV) gibt mit seiner Richtlinie DGUV 112-190 unter anderem vor, wie Atemschutz auszuwählen, anzuwenden, zu warten und zu pflegen ist. Seit der Neufassung aus Oktober 2021 ist dort ebenfalls verankert, dass bei der Erstauswahl einer Atemschutzmaske eine sogenannte Anpassungsüberprüfung vorzusehen ist (DGUV R. 112-190, Kapitel 5). Die Anpassungsüberprüfung dient dabei der Überprüfung des Dichtsitzes eines bestimmten Maskentyps auf dem individuellen Gesicht des Anwenders und soll sicherstellen, dass die Leckage zwischen Haut und Maske möglichst gering ist. Diese wird durch den ermittelten Fit Faktor ausgedrückt.

Dabei gibt es unterschiedliche Testverfahren, die für die Anpassungsüberprüfung von Atemschutzgeräten geeignet sind. Man unterscheidet vor allem zwischen der qualitativen und quantitativen Anpassungsüberprüfung.

Fit Testing für Atemschutzmasken


Bei der qualitativen Überprüfung wird die atemschutzgerättragende Person mit einer Haube isoliert, in die ein geschmacklich auffälliger, aber ungefährlicher Aromastoff gesprüht wird. Schmeckt die überprüfte Person den Stoff, ist die Maske undicht, weil offenbar Aromastoff in das innere der Maske gelangt ist. Schmeckt die Person nichts, so kann davon ausgegangen werden, dass keine Leckagen bestehen. Bei diesem Test handelt es sich um ein subjektives Testverfahren, das für partikelfiltrierende Halbmasken und Viertelmasken geeignet ist.

Die quantitative Anpassungsüberprüfung hingegen ist ein objektives Testverfahren, dass für alle Arten von geschlossenen Atemanschlüssen, also FFP-Masken, Halbmasken und Vollmasken geeignet ist. Bei diesem Testverfahren kommt ein spezieller Partikelzähler zum Einsatz, der die Partikelkonzentration in Luft messen kann. Beim Test wird die Partikelkonzentration in der Umgebung der Testperson zur Konzentration im Inneren der Maske ins Verhältnis gesetzt, um den sogenannten Fit Faktor zu ermitteln. Je höher der ermittelte Fit Faktor ist, desto geringer ist die Leckage und desto besser ist folglich der Dichtsitz der Maske. Damit der Test in etwa mit den Bedingungen der Arbeit unter Atemschutz vergleichbar ist, muss die Testperson im Zuge des Tests verschiedene Übungen absolvieren, die den Bewegungsablauf simulieren.

Wenn der ermittelte Fit Faktor über dem in der DGUV R 112-190 geforderten liegt, ist der Fit Test bestanden und die Maske passt optimal auf das Gesicht des Anwenders.

So können Sie sich sicher sein, dass der Atemschutz wirklich den Schutz bietet, den Sie sich wünschen.

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